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NDR-Dreharbeiten im Bereich der Northeimer Seenplatte

9 Uhr morgens an einem Oktoberfreitag in Northeim: Die Klappschute der August Oppermann Kiesgewinnungs- und Vertriebs-GmbH, die schon seit 20 Minuten einsam, aber bestimmt über den Großen Freizeitsee schippert, hält plötzlich in der Nähe des kolossalen Tiefengreifers. Das Wasser beruhigt sich, es ist atemberaubend still – nur der Autobahnverkehr der BAB 7 rauscht fast unbemerkt monoton vor sich hin. Ein paar Vögel ziehen vorbei und dicke Nebelschwaden schweben wie von Geisterhand über der glatten Wasseroberfläche. Dann das Handzeichen vom Kameraassistenten des Norddeutschen Rundfunks: Es darf wieder gesprochen werden!

Was wie der Einstieg zu einer neuen Tatort-Folge klingt, ist eine Szene, die für die Fernsehsendung „Die schönsten Naturparadiese des Nordens“ gedreht wurde – ein Beitrag, der an einem der beiden Weihnachtsfeiertage im NDR ausgestrahlt werden soll und für den am 21. Oktober im Bereich der Northeimer Seenplatte Aufnahmen gemacht wurden. Im Laufe des etwa 1,5-stündigen Films sollen die 25 beliebtesten Natur-Ausflugsziele aus dem Sendegebiet des NDR vorgestellt werden.

Das dreiköpfige Kamerateam, bestehend aus Regisseur Cornelius Kob, dem Kameramann Frank Groth sowie dem Kameraassistenten Sven Wettengel, wurde während der etwa sechsstündigen Dreharbeiten von Kurt Koppetsch begleitet. Der Betriebsverwaltungsleiter der Firma August Oppermann stand den Gästen mit zahlreichen Erklärungen rund um die Kiesgewinnung in Northeim, die Northeimer Seenplatte sowie die dazugehörigen Naturschutzgebiete zur Seite und informierte sie außerdem über den Grundeigentümer des Gebietes, den von der Klosterkammer Hannover verwalteten Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds (www.klosterkammer.de).

Von Menschenhand geschaffen
„Der Film wird schöne und interessante Gegenden in Norddeutschland vom ostfriesischen Wattenmeer bis zum Weserbergland zeigen. Die Erkenntnis, dass viele dieser Gebiete erst durch Menschenhand entstanden sind, zieht sich dabei wie ein roter Faden durch den Film. Northeim ist für uns gerade deshalb interessant, weil es nicht nur ein besonders schönes Gebiet ist, sondern weil hier in diesem Bereich noch viel passieren wird“, kommentiert Regisseur Cornelius Kob den Inhalt des Beitrags und verweist damit auf die noch vorgesehenen Rekultivierungs- und Renaturierungsmaßnahmen, die im Bereich der Northeimer Seenplatte von der Firma August Oppermann in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen.

In dieser Hinsicht hat sich in Northeim in der Vergangenheit bereits viel getan: Durch den Kiesabbau seit den frühen 1950er Jahren ist ein insgesamt etwa 360 ha umfassendes Seengebiet entstanden, von dem allein gut 100 ha dem Naturschutz, wie zum Beispiel dem „Wasservogelreservat Northeimer Seenplatte“ vorbehalten sind. Dieser Bereich (die Leineaue zwischen Northeim und Salzderhelden) wurde durch die Renaturierung im Anschluss an den Kiesabbau zu einem bedeutenden Lebensraum für feuchtland- und wassergebundene Tier- und Pflanzenarten. Vor allem von Wasser- und Watvögeln wird dieses Gebiet als Rast- und Brutstätte genutzt, ebenso wie die Geschiebesperre bei Hollenstedt, die nordwestlich an die Northeimer Seenplatte grenzt. Durch Abbaggerung der Firma August Oppermann ist hier ein Flachwasserhabitat entstanden, das – von der Leine durchflossen – im Winter nicht zufrieren kann und somit gerade in der kalten Jahreszeit ein zusätzlicher Magnet für zahlreiche Vogelarten ist.

Das „Wasservogelreservat Northeimer Seenplatte“ und die Geschiebesperre waren nach der etwa einstündigen Klappschutenfahrt weitere Drehorte, an denen das NDR-Team ungestört Naturbeobachtungen mit der Kamera festhalten konnte. Abschließend ging es für alle Beteiligten auf eine Anhöhe im AO-Kalksteinwerk Vogelbeck, um den Zuschauern mit einem Kameraschwenk einen Ausblick auf die reizvolle Landschaft zu ermöglichen.