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Deponie Deiderode: Gestern Müll – Heute Energie

Kies aus Gimte und Northeim heilt Umwelt-Wunden

Deponie Deiderode Da es auf Grundlage des Abfall- und Deponierechts seit 2005 gesetzlich verboten ist, unbehandelten Müll auf Deponien zu lagern, wurde in diesem Zuge auch die nahegelegene Deponie Deiderode stillgelegt. Um zu verhindern, dass sich schadstoffbelastetes Sickerwasser und klimawirksames Deponiegas bilden, wird hier nach und nach versucht, das 30 Hektar große Gelände in der Nähe von Friedland zu rekultivieren – unter anderem mit Kies aus Gimte und Northeim.

Aufgrund seines außerordentlich geringen Kalksteingehalts verringert dieser das Risiko, dass die in der Deponie gelagerten Stoffe aggressiv mit den Kalkanteilen reagieren und diese lösen. Daher konnte das kalkarme Material bereits Ende der 1990er Jahre in Deiderode erfolgreich als Filterschicht eingebaut werden und so hohe Folgekosten vermeiden.

Erst kürzlich – im Jahr 2008 – kam der Gimter Kies erneut zum Einsatz als ein Teil der Deideroder Anlage für ein zukünftiges Energiegewinnungsprojekt abgedeckt wurde. (weitere Infos zum Kies aus Gimte).

Seit 2009 nutzt der Landkreis Göttingen die unbeschattete Südhanglage der ehemaligen Deponie mit einer Fotovoltaikanlage zur Gewinnung von Sonnenenergie. Mit der erzeugten Energiemenge können 175 Haushalte versorgt, der Ausstoß von Kohlendioxid vermindert und das Klima geschützt werden. Zum Klimaschutz trägt außerdem ein Blockheizkraftwerk bei, in das von der Deponie abgesaugtes Methangas geleitet wird: Immerhin kann noch 15 Jahre nach Schließung einer Mülldeponie Methangas austreten, das mit einer 20 Mal stärkeren Wirkung als CO2 ein echter Klimakiller ist. Seit der Stilllegung der Deponie in Deiderode hat sich aber noch Einiges mehr getan: Eine mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage sorgt dafür, dass der Abfall sortiert und aufbereitet wird und die weiten Grasflächen, die mittlerweile entstanden sind, können ideal von Schafen beweidet und somit kurz gehalten werden. Selbstverständlich wurde das Gras vorher auf Unschädlichkeit untersucht.

Für den momentan laufenden vierten Bauabschnitt kommt unser Material aus Northeim zum Einsatz, das die gleichen hervorragenden Eigenschaften besitzt, wie der Kies aus Gimte (weitere Infos zum Kies aus Northeim).

Abgeschlossen sind die Maßnahmen in Deiderode damit aber noch lange nicht, denn die Nachsorge für eine solche Deponie dauert lange: Noch 30 Jahre kann verunreinigtes Sickerwasser entstehen, welches aufgefangen und gereinigt werden muss.