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25.10.2010 Naturschutz-Pflegemaßnahme an der Geschiebesperre Hollenstedt

Geschiebesperre Hollenstedt Nicht nur die Weihnachts-Leckereien in den Kaufhäusern kündigen es seit Wochen an – auch die Temperaturen machen derzeit kein Geheimnis daraus, dass der Winter nicht mehr lange auf sich warten lässt. Während wir Menschen es uns bei eisiger Kälte mit einer Wolldecke in unseren eigenen vier Wänden gemütlich machen können, müssen andere Lebewesen, wie zum Beispiel bestimmte Vogelarten, rechtzeitig ihren Wohnort wechseln, um die Wintermonate unbeschadet zu überstehen. Die an die Northeimer Seenplatte angrenzende Geschiebesperre der Firma August Oppermann bei Hollenstedt ist Jahr für Jahr beliebter Überwinterungsort für diverse Zugvögel und damit von ausgesprochen hohem ökologischem Wert. Rechtzeitig vor Ankunft der aus den nördlichen Gefilden erwarteten Überwinterungsgäste, darunter allein etwa 4500 Gänse, startete am Montagmorgen an der Geschiebesperre eine umfangreiche Naturschutz-Pflegemaßnahme. Mit einer Planierraupe der Firma August Oppermann wurden die mit Weide bewachsenen Bereiche um die Böllemündung so eingeebnet, dass hier in Zukunft eine eigenständige manuelle Pflege möglich ist. Die Beseitigung des Weidenaufwuchses ist notwendig, um die Geschiebesperre, die auch sonst im Jahr zahlreichen Vogelarten als Rast- und Ruheplatz dient, offen zu halten. Das Areal ist so nicht nur wesentlich attraktiver für sich ansiedelnde Tiere – auch die vielen Besucher, die das Gebiet der Naturbeobachtung wegen aufsuchen, kommen aufgrund der verbesserten Sichtmöglichkeiten auf ihre Kosten.



Geschiebesperre NaturschutzDer Natur zuliebe
Initiiert wurde die Pflegemaßnahme durch Stefan Munzinger, Gründer der Online-Community für Naturbeobachter „naturgucker.de“, für den die enge Zusammenarbeit mit der Firma Oppermann nicht nur allein deshalb naheliegend war, weil sie hier bereits seit Anfang der 50er Jahre erfolgreich hochwertigen Grauwackekies gewinnt: „AO ist hier in der Gegend einfach DER Ansprechpartner für Arbeiten dieser Art“, so Munzinger, der selbst seit über 35 Jahren leidenschaftlicher Vogelbeobachter ist. Mit „naturgucker.de“ hat der gebürtige Pfälzer 2008 eine Internetplattform geschaffen, auf der Ornithologen, Botaniker und private Naturbeobachter ihre Beobachtungsdaten und Bilder einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen und damit einen nicht unerheblichen Beitrag zum Naturschutz leisten können: „Unser eigentliches Ziel ist es, die Naturbeobachter- und Naturschutz-Szene über das Internet zum Wachsen zu bringen, indem man den Leuten Informationen gibt und ihnen zeigt, wie toll unsere Natur ist“, erklärt Munzinger. Durch die maßgebliche finanzielle Unterstützung von der August Oppermann Kiesgewinnungs- und Vertriebs-GmbH sowie des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) war es möglich, die Fläche in relativ kurzer Zeit zu bearbeiten, so dass die Maßnahme bereits nach zweieinhalb Tagen erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Geschiebesperre Hollenstedt
Die Geschiebesperre Hollenstedt dient als Hochwasserschutzmaßnahme in erster Linie dazu, das bei Hochwasser anfallende Geschiebe der Leine und Rhume aufzufangen und so zu verhindern, dass das Stauwerk in Salzderhelden zugeschlämmt wird. Durch das gezielt verbreiterte Flussbett konnte eine verminderte Fließgeschwindigkeit erreicht und so die Ablagerung von Geröll und Sedimenten gewährleistet werden. Die dadurch entstandenen Flachwasserhabitate sind ein wesentlicher Anziehungspunkt für inzwischen etwa 200 Vogelarten und damit ein überregional bekanntes, stark frequentiertes Beobachtungsgebiet für begeisterte Naturbeobachter.