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Für den Frühling gewappnet

August Oppermann unterstützt Naturschutzmaßnahme an der Geschiebesperre in Hollenstedt

flussregenpfeifer Wenn der Flussregenpfeifer – ein Zugvogel, der innerhalb der Ordnung der Wat-, Möwen- und Alkenvögel zur Familie der Regenpfeifer gehört – im April nächsten Jahres aus Afrika zurückkehrt, wird er staunen, was ihn an der Geschiebesperre in Hollenstedt erwartet: In einem Gemeinschaftsprojekt der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Northeim, dem Betriebshof Salzderhelden des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der August Oppermann Kiesgewinnungs- und Vertriebs-GmbH startete im Sommer 2011 eine Naturschutzmaßnahme zugunsten des zierlichen Vogels, zu dessen natürlichen Lebensräumen Schlamm-, Sand- und Kiesflächen zählen.

Um den Fortpflanzungserfolg des Flussregenpfeifers langfristig zu sichern, wurden im Bereich der Böllemündung und des Sommerdammes mehrere höher gelegene Kiesflächen geplant, für deren Realisierung die Firma August Oppermann das erforderliche Material zur Verfügung gestellt und den Transport übernommen hat. Die neu entstandenen Kiesinseln dienen den Tieren als zusätzlicher Rückzugsraum und Brutstätte. Zwar bilden sich an den Ufern der Geschiebesperre durch das Geschiebe der Leine auch „natürliche“ Kies- und Schlammbänke, jedoch besteht hier die Gefahr, dass das Gelege der Vögel bei Überschwemmungen zerstört wird. Mit der Naturschutzmaßnahme, die Anfang September erfolgreich abgeschlossen wurde, soll dieser Gefahr jetzt entgegengewirkt werden – vorausgesetzt die Tiere nehmen die neuen Brutplätze nach ihrer Rückkehr aus Afrika im Frühling 2012 auch an. Kurt Koppetsch, Betriebsverwaltungsleiter der Firma August Oppermann, zeigt sich diesbezüglich zuversichtlich: „Die Kiesbänke sehen zwar unspektakulär aus, sie sind aber im Prinzip genau das, was die Piepmätze brauchen!“



Geschiebesperre Naturschutz Der Flussregenpfeifer
Typisch für den etwa 15 Zentimeter großen und bis zu 40 Gramm schweren Zugvogel, der sich im Winter in Nord- und Westafrika sowie in Südostasien aufhält, ist nicht nur seine Fortbewegungsart (er „rollt“ über den Boden und bleibt plötzlich regungslos stehen), charakteristisch für das Tier mit dem zitronengelben Augenring ist auch sein Rufen („piu“). Durch sein Gefieder, das auf der Oberseite bräunlich und auf der Unterseite sowie an Stirn, Kehle und Kinn weiß gefärbt ist, sind die Konturen des Flussregenpfeifers auf den Kies-, Sand- und Schlammflächen selbst für geschulte Ornithologen mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Die Tiere und ihr Nachwuchs sind also optimal vor natürlichen Fressfeinden wie z.B. Beutegreifern geschützt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts gehen die Bestände des Flussregenpfeifers zunehmend zurück – Schätzungen zufolge brüten in ganz Deutschland nur noch 4.000 bis 6.800 Paare. Der Grund dafür ist hauptsächlich darin zu sehen, dass die ursprünglichen Lebensräume wie Schotterinseln und flache Ufer durch wasserbauliche Veränderungen nach und nach zerstört wurden und werden und die Tiere so immer mehr auf von Menschenhand erschaffene „Ersatzbiotope“, wie an der Geschiebesperre Hollenstedt, angewiesen sind.