Abbau und Produktion

Der Kalkstein im Hardegser Tagebau wird per Großbohrlochsprengung gewonnen. Ein Kettenbagger gibt das abgesprengte Rohmaterial auf eine mobile Brecheranlage (Prallmühle) auf, die das Material zerkleinert. Anschließend fördert ein Austragsband das Material in ein Puffersilo. Von hier aus nimmt eine Bandstraße das Material auf und führt es der Klassieranlage zu.

Über Siebevorgänge wird das Material zunächst in drei Körnungen getrennt (fraktioniert). Aufgeteilt in die Körnungen 0 - 16 mm, 16 - 32 mm und 32 - 45 mm wandert das Material über Förderbänder nun in einzelne Silos.

Für das Material der Körnung 0 - 16 mm geht es vom Silo weiter über ein Förderband und ein Becherwerk (Hebeanlage zur senkrechten Förderung von Schüttgut) zum nächsten Sieb. Hier erfolgt die Trennung in die Körnungen 0 - 11 mm und 11 - 16 mm. Die größere Körnung (11 - 16 mm) fällt in ein Silo. Die kleinere Körnung wird weiter klassiert: Eine nächste Siebmaschine trennt die Körnungen 0 - 5 mm, 5 - 8 mm und 8 - 11 mm voneinander. Wiederum wandern die beiden größeren Körnungen in einzelne Silos. Die Körnung 0 - 5 mm durchläuft eine letzte Siebmaschine. Von dort wird sie, getrennt in die Körnungen 0 - 1 mm, 1 - 2 mm und 2 - 5 mm, in weitere Silos gefördert.

Bei Bedarf können die vorgehaltenen Körnungen 0 - 16 mm, 16 - 32 mm und 32 - 45 mm via Förderband einem nachgeschalteten Brecher (Prallmühle) zugeführt werden. Nach weiterer Zerkleinerung trennen Siebmaschinen das Material wie beschrieben und führen es den Silos mit den kleineren Korngrößen zu.

Die Klassierung in die verschiedenen Körnungen ermöglicht eine zielgenaue Zuteilung für die unterschiedlichen Verwendungsarten des Kalksteins. Für die präzise Ausgabe des Materials sind die Silos mit den einzelnen Gesteinsfraktionen in Reihe geschaltet. Unter den Silos verläuft ein Sammelband. Je nach Einsatzzweck und Wunsch des abnehmenden Betriebs werden über dieses Sammelband die jeweiligen Körnungen abgezogen und prozentual (nach Rezept) zu Korngemischen zusammengeführt. Ein Zusatzaufgabetrichter ermöglicht bei Bedarf die Beigabe von Zuschlagstoffen (z. B. Natursand). Diese werden so direkt auf dem Sammelband der Siloware zugeführt.

Vom Sammelband erfolgt über ein Verladeband die Beladung der LKWs. Das Leergewicht der LKWs wird vorab von einer computergesteuerten Waage erfasst. Ein*e Mitarbeiter*in im Waagebüro steuert die Verladeeinheit (Sammelband + Verladeband) und übermittelt dieser per Computer Sorte und Menge des abzuholenden Materials. Unter der Verladestation wird der LKW automatisch beladen. Im Anschluss fährt der LKW auf die Vollwaage. Hier wird das neue Gewicht erfasst und darauf basierend der Lieferschein im Waagebüro ausgestellt.

Zu den Haupterzeugnissen, die in Hardegsen-Lutterhausen produziert werden, zählt Kalksteinschotter für den Tiefbau (z. B. Frostschutzschichten oder Schottertragschichten). Die Qualität unserer Produkte aus dem Kalksteinbruch unterliegt einer ständigen Überprüfung. So stellen wir sicher, dass das Material den Anforderungen ihres Verwendungszweckes stets vollauf genügt. Während des Produktionsprozesses ist die PTW - Prüftechnik Witzenhausen GmbH für die interne Überwachung verantwortlich. Die Fremdüberwachung und Zertifizierung führt das unabhängige Prüfinstitut Dr. Moll GmbH & Co. KG (Isernhagen/Hannover) durch.